Samhain

Die Kelten überlieferten, dass in der Nacht zum 1.November der Sommerhirsch stirbt und das Winterhalbjahr anfängt. 

Gleichzeitig wussten sie, dass in dieser Nacht die Grenzen zur 'Anderswelt' durchlässiger sind als sonst. Es ist leichter, mit den Ahnen und den Bewohnern dieser Welt in Kontakt zu kommen. Auch wird berichtet, dass unsere Vorfahren in jener Nacht uns gerne einen Besuch abstatten. Deswegen hat sich zum Beispiel in einigen Gegenden Italiens der Brauch tradiert, die Lieblingsspeise eines lieben verstorbenen Menschen zu kochen und in der Nacht eine Portion sowie ein Getränk auf dem Tisch stehen zu lassen. Vorsichtshalber wird jedoch ohne Besteck eingedeckt...

Unzählig sind die Brauchtümer, aber erstaunlich, wie sehr sie sich, trotz großer räumlicher Distanzen ähneln. Allen gemeinsam ist, dass jetzt die stillere Zeit anfängt, wir gedenken der Toten und pflegen eher die Schau nach innen als nach außen. Auch die Tatsache, dass astrologisch gesehen der November  vom Sternzeichen Skorpion regiert wird, passt zu all diesen Mythen und Bräuchen, die vom Vergehen aber auch von der Hoffnung auf eine Wiedergeburt künden.

Ich persönlich nehme mir in dieser Nacht gerne Zeit, um meine 'Samhain-Salbe' herzustellen. Wenn es im kommenden Jahr schwierige Momente gibt benutze ich diese wirkungsvolle Salbe, um mir Stärke und Schutz zu sichern. In dieser Nacht darf ich auf die Mithilfe der Ahnen als besondere und kraftvolle Zutat hoffen.

Und so funktioniert das Rezept (für ca. 7 kleine Gläschen):

Ein bis zwei Wachholderzweige kleinschneiden und einen Auszug in 200ml Öl (ich nehme ein Gemisch aus Sesam und Olivenöl) zubereiten. Dazu wird der Wachholder zusammen mit dem Öl im Wasserbad ca. 40Minuten leise angewärmt. Ein paar Zweiglein Beifuß, die keltische Pflanze der Stärkung, sollte auf jeden Fall auch noch mit hinein. Dann werden 20ml Bienenwachs (am besten Naturwachs) sowie ein paar Perlen Harz und eine Prise Kakaobutter erwärmt und dann alles schön gemischt, gerührt und in kleine Gläschen abgefüllt. Die Salbe hält sich sehr gut über's Jahr.

Am besten behält man noch ein Zweiglein vom Wachholder übrig, denn heute Nacht kann man diese mystische Pflanze wunderbar im Haus verräuchern.

Der Wachholder war schon den Kelten als starke Heilpflanze bekannt und wurde auch für die Totenrituale gebraucht. Der Rauch des Wachholders wirkt antiseptisch und reinigend und das durch Auszug gewonnene Öl dringt tief in schmerzendes Gewebe ein. Die Beeren des Holunders können zum Entschlacken als Tee genossen werden, doch hier ist Vorsicht geboten: Auf Dauer reizt der Holunder die Nieren, so dass wir ihn nur gelegentlich verzehren sollten.

Ich wünsche Euch einen guten Übergang in das Winterhalbjahr.

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