Der Gundermann in der Walpurgisnacht
Der Gundermann in der Walpurgisnacht
Wenn in der letzten Aprilnacht die Hexen wieder den Blocksberg oder sonstige einschlägige Locations unsicher machen und in den Mai tanzen, hat der Gundermann seinen großen Einsatz: Wie uns aus alten Zeiten überliefert ist, kann man in jener Nacht, mit einem Kränzchen aus Gundermann auf dem Haupt, erkennen, bei welchem unserer Mitmenschen es sich um eine Hexe handelt. Viele Mythen ranken sich um dieses alte Heil- und Zauberkraut. Schon die Kelten wußten um seine Bedeutung, nicht nur in der Magie sonder auch als Heilpflanze.
Diese eigentlich eher unscheinbare Pflanze hat es tatsächlich in sich: Neben den Bitterstoffen, die den Geschmack etwas herb gestalten, enthält die Pflanze ätherische Öle, die ihr äußerlich angewendet eine entzündungshemmende und wundheilende Wirkung verleihen. Dazu passt der Name, der sich wahrscheinlich aus dem altgermanischen Wort ‚Gund‘ (=Eiter, Beule) herleitet. Innerlich wirkt der Gundermann dank der Bitter- und Gerbstoffe auch stoffwechselanregend.
Der Gundermann ist jetzt überall auf naturbelassenen Wiesen und auch im lichten Wald zu finden. Die Pflanze ist übrigens immergün, das heisst, man kann sie auch im Winter ernten. Jetzt erfreut sie uns mit ihren hübschen lila Blütchen und den zarten Blättern. Diese können jetzt noch unseren Wildkräutersalat oder auch gedünstetes Wildgemüse bereichern. In Bitterschokolade getaucht und dann getrocknet erfreuen sie uns als leckere Nascherei. Die Blüten geben allen Gerichten einen schönen Farbklecks.
Gundermann-Kränzchen
Heute noch schnell einen Kopfschmuck flechten, bevor es auf den Blocksberg geht...
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